Willkommen daheim: CSU feiert mit Festakt Horst Seehofers Ruhestand
- Datum:
- 18.06.2022
- Uhrzeit:
- 17:00 Uhr
- Ort:
60 ausgewählte Gäste der CSU trafen sich im Barocksaal des Ingolstädter Stadtmuseums, um Horst Seehofers Abschied aus der Politik zu feiern. Wobei es kein Abschied werden sollte, wie Bundestagsabgeordneter Reinhard Brandl in seinem Grußwort betonte. Nach über 40 Jahren in Bonn, Berlin und München sei es eher angebracht, "Willkommen daheim" zu sagen.
Eigentlich hätte der Festakt bereits im November stattfinden sollen. Die akut zugespitzte Corona-Lage verhinderte den ersten Anlauf. So versammelten sich nun bei strahlendem Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen die langjährigen Wegbegleiter Seehofers im Stadtmuseum. Es kamen aktive und frühere Mitglieder des Bayerischen Landtags und des Bezirkstags aus Eichstätt, Ingolstadt und Neuburg-Schrobenhausen. Gekommen sind auch zahlreiche Bürgermeister, Oberbürgermeister und Vertreter der CSU-Fraktionen in den Kreistagen und im Ingolstädter Stadtrat. Auch verstorbene Wegbegleiter wurden nicht vergessen. Seehofer freute sich ganz besonders über das Kommen von Landrat Richard Keßlers Ehefrau Irmgard. Auch Marianne Genosko, die Gattin des kürzlich verstorbenen Ingolstädter CSU-Fraktionschefs Joachim Genosko, war unter den Festgästen.
Dem Grußwort Reinhard Brandls, der Seehofer 2009 im Deutschen Bundestag nachfolgte, schloss sich eine Talkrunde an. Ingolstadts früherer Oberbürgermeister Peter Schnell, Eichstätts früherer Landrat Anton Knapp und Neuburgs früherer Abgeordneter Eugen Baron von Redwitz berichteten über ihre Erfahrungen mit Seehofer. Schon früh sei dessen rednerisches Talent und seine Durchsetzungsfähigkeit aufgefallen, so Schnell. Echten Ärger habe es in vierzig Jahren jedoch nie gegeben. Seehofer hat immer alle starken Stimmen der Region unter einen Hut gebracht, ergänzten von Redwitz und Knapp. Vor dem anschließenden Stehempfang im "Schlaraffensaal" ergriff Horst Seehofer selbst das Wort. In freier Rede skizzierte er mit drei Schlagworten das Erfolgsgeheimnis für sich selbst und seine Partei: Eintracht nach außen, den Mensch als Maß aller Dinge ins Zentrum der Entscheidungen stellen und dabei Bleibendes schaffen. Dass dies durchaus gelungen sei, zeige die Entwicklung der Region als Wissenschaftsstandort mit der Universität in Eichstätt und der Technischen Hochschule in Ingolstadt mit Campus in Neuburg. Ein weiterer Beleg ist für Seehofer die Fernverkehrsstrecke der Deutschen Bahn von München nach Berlin. Diese führt nicht, wie ursprünglich geplant, über Augsburg sondern über Ingolstadt. Ein solches Großprojekt durch einen Naturpark hindurch könne man nur gemeinsam mit den Menschen vor Ort durchsetzen. Wenn man das beherzigt, schaffe man es, sich vier Jahrzehnte in der Politik zu bewähren und Mitglied von sieben Regierungen zu werden. "Wer kann sowas schon von sich behaupten?", fragte Seehofer rhetorisch.
Zum Abschluss bedankte sich Horst Seehofer ganz besonders bei seinen engsten Wegbegleiterinnen: Ehefrau Karin und seine langjährigen Mitarbeiterin Waltraud Mayer, die über 28 Jahre im Ingolstädter Wahlkreisbüro die Fäden in der Hand hielt. Die drei CSU-Kreisverbände der Region schenkten dem früheren Bundesinnenminister zwei Sitzbänke für den Ruhestand. Eine in Originalgröße und eine Miniatur für die berühmte Modelleisenbahn im Ferienhaus in Schamhaupten.