Kreisverband des Arbeitskreises Außen- und Sicherheitspolitik besucht das KWEA Ingolstadt
- Datum:
- 30.07.2009
- Uhrzeit:
- 16:30 Uhr
- Ort:
Am 30. Juli 2009 besuchte eine 18 köpfige Delegation des Arbeitskreises Außen- und Sicherheitspolitik der CSU, Kreisverband Ingolstadt, unter ihrem Vorsitzenden, Oberstleutnant (OTL) a.D. Norbert Scholz und seinem Stellvertreter und Stadtrat der Stadt Ingolstadt, Johann Wöhrl, sowie dem Vorsitzenden der Gesellschaft für Wehr- und Sicherheitspolitik Jakob Deutsch das Kreiswehrersatzamt Ingolstadt. Die Gäste zeigten sich äußerst interessiert an der papierlosen Arbeit und der flexiblen und ausgeklügelten Ablauforganisation bei der Musterung in einem modernen Kreiswehrersatzamt. Nach einer kurzen Begrüßung durch Herrn OTL a.D. Scholz und dem Amtsleiter, Regierungsdirektor Christian Fuchs, startete der Besuch im Psychologischen Dienst. Die dort eingerichteten 10 CAT-Plätze für die computerunterstützte Eignungsuntersuchung und Verwendungsfeststellung waren im Handumdrehen besetzt. Exemplarisch testeten die Gäste ihr Reaktionsvermögen. Daran schloss sich ein Vortrag zur Musterungs- und Einberufungspraxis an. Ihr besonderes Interesse zeigten die Besucher durch Fragen zum Thema Wehrgerechtigkeit; zum Beispiel: warum wird zur Ermittlung der Wehrgerechtigkeit nicht einfach die Zahl der einberufenen jungen Männer eines bestimmten Jahrgangs herangezogen? Bei der Beurteilung der Wehrgerechtigkeit kann es allein nur darauf ankommen, dass die überwiegende Zahl der jungen Männer, die für den Wehrdienst verfügbar sind, tatsächlich zum Wehrdienst einberufen werden. Die einzelnen Jahrgänge der jungen Männer sind dabei nicht homogen. So werden nicht alle gleichaltrigen Wehrpflichtigen gleichzeitig gemustert und einberufen, da sehr viele noch eine Schul- oder Berufsausbildung absolvieren oder aus anderen Gründen zurückzustellen sind. Diese jungen Männer sind erst dann für den Wehrdienst verfügbar, wenn sie wehrdienstfähig gemustert sind und der Zurückstellungstatbestand weggefallen ist. So wird im Kreiswehrersatzamt Ingolstadt zur Zeit der Geburtsjahrgang 1991 erfasst. Einberufen werden aber auch Wehrpflichtige aus zurückliegenden Erfassungsjahrgängen bis zu 1986 und älter. Schließlich gibt es auch junge Männer, die endgültig nicht verfügbar sind, wie anerkannte Kriegsdienstverweigerer und die, die Dienst im Zivil- oder Katastrophenschutz als Ersatzdienst leisten. Was genau bedeutet Verfügbarkeit für den Wehrdienst? Verfügbar für den Wehrdienst ist, wer wehrdienstfähig, nicht anerkannter Kriegsdienstverweigerer ist, keinen Ersatzdienst im Zivil- oder Katastrophenschutz leistet und keinen Zurückstellungs- oder Befreiungsgrund erfolgreich geltend gemacht hat. Die Zurückstellungs- und Befreiungsgründe sind abschließend im Wehrpflichtgesetz geregelt und räumen den Kreiswehrersatzämtern nur ein sehr eingeschränktes Ermessen ein. Die Antworten auf diese und viele weitere Fragen machten dann auch deutlich, weshalb es beim Kreiswehrersatzamt Ingolstadt bei manchem Einberufungstermin sogar zu Engpässen bei der Bedarfsdeckung kommt. Zum Abschluss beantworteten Daniela Winter und Cornelia Seitz den Gästen, die weit überwiegend als Reservisten aktiv in der Bundeswehr Dienst leisten, in ihrer schon bekannter- und bewährtermaßen kompetenten und sachbezogenen Art Fragen zum Reservistenalltag. (Pressemitteilung des Kreiswehrersatzamts Ingolstadt)