Rede zum Bundeswehreinsatz „Sea Guardian“ im Mittelmeer
Reinhard Brandl: "Sicherheit im Mittelmeer ist ein entscheidender Faktor für Sicherheit in Deutschland und in Europa. Aber kein Land - auch nicht Deutschland, Italien oder Spanien - kann Sicherheit im Mittelmeer alleine herstellen. Es geht nur über internationale Zusammenarbeit."
Der Bundestag hat am Dienstag, 21. November 2017, über die weitere Beteiligung der Bundeswehr an der Nato-geführten Sicherheitsoperation „Sea Guardian“ im Mittelmeer debattiert. Dazu hatte die Bundesregierung einen Antrag (19/22) vorgelegt, der zur weiteren Beratung an den Hauptausschuss überwiesen wurde.
Terrorismus und Waffenschmuggel im Fokus
Die Maritime Sicherheitsoperation war von den Nato-Mitgliedstaaten im Juli 2016 beschlossen worden, um den Seeraum im Mittelmeer zu überwachen, Lagebilder auszutauschen und den Terrorismus sowie den Waffenschmuggel zu bekämpfen. Sie löste die vorherige Operation „Active Endeavour“ ab. Die Bundeswehr sammelt mit bis zu 650 Soldatinnen und Soldaten Informationen und patrouilliert auf hoher See, um Bedrohungen aufzudecken. Das Mandat soll bis Ende März 2018 verlängert werden. Die Kosten für das erste Quartal 2018 werden auf rund 1,8 Millionen Euro beziffert.
Das Einsatzgebiet von „Sea Guardian“ umfasst das gesamte Mittelmeer und den darüber liegenden Luftraum. Mit Zustimmung des Flaggenstaats können Schiffe, die im Verdacht stehen, eine Verbindung zu terroristischen Organisationen zu haben, kontrolliert und durchsucht werden. Schiffe, die verdächtigt werden, gegen das Waffenembargo der Vereinten Nationen gegenüber Libyen zu verstoßen, können ebenfalls kontrolliert werden. Die Zusammenarbeit mit den Anrainerstaaten soll sich auch auf den Ausbau der dort vorhandenen maritimen Sicherheitskapazitäten erstrecken, und zwar durch Ausbildung und gemeinsame Übungen.